Wir sind für genau diese Zeiten gemacht


Wir sind für genau diese Zeiten gemacht

Es gibt Zeiten im Leben, in denen der Boden unter unseren Füßen zu schwanken scheint. Wir verlieren Menschen, Fähigkeiten, Sicherheit – und mit ihnen oft das Gefühl der Kontrolle. Doch vielleicht, so wie Kaira Jewel Lingo (Sister Châu Nghiêm) es lehrt, sind gerade diese Momente keine Unterbrechung unseres Weges, sondern die Essenz davon.

Wir sind nicht hier, trotz der Stürme,
sondern wegen ihnen.

Wenn wir im Hier und Jetzt verweilen – mit allem, was ist, ohne zu fliehen – beginnen wir zu spüren, dass das Leben uns nie verlassen hat. Es pulsiert in jeder Erfahrung, auch im Schmerz. „Mit ihren Schwingungen im Jetzt leben“ bedeutet, die Wellen nicht zu bekämpfen, sondern zu lernen, auf ihnen zu gleiten.

Der Buddha sagte:

„Friede kommt von innen. Suche ihn nicht im Außen.“

Und im Buch Mormon lesen wir eine tiefe Wahrheit, die uns an die göttliche Absicht in allem erinnert (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage):

„Denn es muss ein Gegensatz in allen Dingen sein.“ – 2 Nephi 2:11

Dieser Gegensatz – Freude und Leid, Licht und Dunkel, Stille und Sturm – ist das, was uns lebendig macht. Wenn wir den Widerstand loslassen, finden wir Frieden mitten im Chaos.

Auch Christus sprach:

„In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ – Johannes 16:33

Wir sind für genau diese Zeiten gemacht. Nicht, weil sie leicht sind, sondern weil sie uns lehren, tiefer zu lieben, stiller zu glauben und bewusster zu leben.


🌗 Das Licht und der Gegensatz

In dieser Welt gibt es Gegensätze – Gut und Böse, Licht und Finsternis.
Doch das Licht ist immer stärker. Die Dunkelheit kann das Licht nicht ertragen; sie kämpft dagegen, weil sie sich im Licht auflöst.

Wenn wir uns mit Licht füllen – mit Güte, Geduld, Vergebung und Liebe – hat die Dunkelheit keinen Raum in uns.
Was ist Licht?
Es ist alles Gute, das wir im Stillen tun: ein freundliches Wort, ein aufmerksames Zuhören, das Bemühen um Verständnis. Es ist das tägliche Sich-Erheben, auch wenn niemand es sieht.

Als Christ lese ich die Bibel und das Buch Mormon. Vielleicht liest du andere heilige Schriften – doch wenn sie dich lehren, den Menschen zu achten, gleich welcher Herkunft, welchen Glaubens oder welcher Ethik, wenn sie dich erinnern, deine Segnungen als Geschenke zu betrachten und deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst – dann lebst du im Licht.

Das Licht wächst nur, wenn wir es üben.
Hass, Frustration, Ablehnung und Gewalt ersticken es – und die Finsternis freut sich daran.
Doch der Mensch ist im Ursprung gut.
Und jedes Mal, wenn du Liebe wählst statt Groll, Mitgefühl statt Urteil, wird das Licht stärker – in dir und in der Welt.

Vielleicht ist genau das die wahre Berufung unserer Zeit:
Licht zu sein, dort, wo Dunkel herrscht.