Haß – innere Schwere – Anzeichen von…
Lernen, mit dem Herzen zu hören wenn die Kommunikation fehlt
Wenn Menschen zur Black Box werden – und wie wir lernen, mit dem Herzen zu hören
Als ich an der Uni war und Bildungswissenschaft dtudierte, lernte ich das Konzept der „Black Box“ kennen. Hier eine kleine Definition:
„Der Radikale Konstruktivismus ist eine Position der Erkenntnistheorie, die sich deutlich von anderen Konstruktivismen unterscheidet.
Eine der Grundannahmen des radikalen Konstruktivismus ist, dass die persönliche Wahrnehmung nicht das Abbild einer Realität produzieren kann, welche unabhängig vom Individuum besteht, sondern dass Realität für jedes Individuum immer nur eine Konstruktion seiner eigenen Sinnesreize und seiner Gedächtnisleistung bedeutet. Deshalb ist Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenem (konstruiertem) Bild und Realität unmöglich; jede Wahrnehmung ist vollständig subjektiv. Darin besteht die Radikalität (Kompromisslosigkeit) des radikalen Konstruktivismus.“
(https://de.wikipedia.org/wiki/Radikaler_Konstruktivismus)
In letzter Zeit begegne ich vielen Menschen, die sichtbar und spürbar Ärger, Trauer oder Frustration in sich tragen. Manchmal verstecken sie es hinter einem Lächeln, manchmal bricht es in einem unbedachten Satz hervor. Doch immer ist da etwas in der Luft – eine Spannung, eine Energie, die mehr sagt als jedes Wort.
Und ich merke: Ich weiß oft nicht, wie ich in solch einer Atmosphäre richtig kommunizieren soll. Worte prallen ab, Missverständnisse entstehen, und plötzlich steht da eine unsichtbare Mauer zwischen Herz und Herz.
Ich erinnere mich dabei an Tobias’ erste Jahre nach seiner Hirnblutung.
Er war wie eine Black Box – ein Mensch voller Leben, Gedanken, Erinnerungen, aber ohne Möglichkeit, sie mitzuteilen. Wir wussten, dass er fühlte, dass er verstand, dass er irgendwo in diesem stillen Raum zwischen Bewusstsein und Ausdruck kämpfte. Aber wir hatten keinen Zugang.
Es waren Jahre des Aushaltens, des Hoffens und des Betens.
Heute ist das anders. Tobias kann sprechen – und jedes Wort, das aus seinem Mund kommt, ist wie ein Sonnenstrahl nach langer Nacht.
Er erzählt mir, wie er sich fühlt, wie das Essen schmeckt, wie sehr er seine Familie liebt.
Er ist kein Rätsel mehr – er ist ein offenes Buch, und das ist ein Geschenk.
Ich erfahre jeden Tag, wie viel Liebe in ihm wohnt, wie sensibel und dankbar er ist. Diese Offenheit ist Heilung – für ihn und für uns alle.
Doch nicht jeder Mensch kann so sprechen wie Tobias heute. Viele tragen ihre Black Box noch verschlossen in sich. Und doch – auch wenn wir nicht in ihre Köpfe sehen können, spüren wir die Energie ihrer Gedanken.
Wir fühlen, wenn jemand traurig ist, auch ohne Worte. Wir merken, wenn jemand uns innerlich ablehnt oder liebt.
Das menschliche Miteinander geschieht nicht nur durch Sprache – es geschieht durch Geist und Seele.
Das Verständnis der Welt – und des Menschen – hängt immer davon ab, wie wir beobachten und interpretieren.
Es gibt die Realität, das Messbare: „Dieser Schuh hat Größe 41.“
Und es gibt die Wirklichkeit, das Erlebte: „Dieser Schuh ist unbequem“ oder „Ich fühle mich sicher darin.“
Wir leben also nicht in der Realität allein – sondern in unserer gedeuteten Wirklichkeit. Und die entsteht im Herzen.
Genau hier setzt der Gedanke der persönlichen Black Box an.
In der Luftfahrt speichert sie alle Daten der letzten Minuten vor einem Unglück.
Übertragen auf das Leben heißt das: Wir alle haben eine innere Black Box, in der unsere Gedanken, Erwartungen, Ängste und Entscheidungen aufgezeichnet sind.
Wenn etwas schiefgeht, können wir hineinsc
https://photos.google.com/photo/AF1QipPb0B0VP4TYSxEN3a8cGMyNkpbX3QNYxec7xrKd

hauen und verstehen: Was hat mich angetrieben? Wo habe ich falsch abgebogen? Was wollte ich eigentlich erreichen?
Ich habe begonnen, das auch praktisch zu leben.
Vor schwierigen Gesprächen oder Begegnungen schreibe ich auf, was ich erwarte – in einer Farbe.
Nach dem Gespräch notiere ich, was wirklich passiert ist – in einer anderen.
Dann vergleiche ich beides, markiere Unterschiede und schreibe am Ende, was ich daraus gelernt habe.
Ein kleiner 4-Farben-Prozess, der Großes bewirken kann: Bewusstsein. Wahrheit. Veränderung.
Diese Methode verbindet Feedback (Rückblick) mit Feedforward (Vorausschau).
Sie hilft mir, meine Reaktionen nicht zu verurteilen, sondern zu verstehen – und meinen Weg bewusst fortzusetzen.
Sie erinnert mich daran, dass Gott uns nicht durch Perfektion führt, sondern durch Einsicht und Liebe.
Jede Erkenntnis – ob schmerzhaft oder schön – ist Teil unseres geistigen Wachstums.
Vielleicht ist das auch die Antwort auf die angespannte Stimmung, die ich in so vielen Begegnungen spüre:
Wir müssen nicht alles verstehen, was im Anderen vorgeht.
Aber wir können mit offenem Herzen lauschen, fühlen, beten – und still fragen:
„Herr, lehre mich, in dieser Situation Dein Werkzeug des Friedens zu sein.“
Denn am Ende geht es nicht darum, jede Black Box zu öffnen –
sondern darum, mit Liebe und Geduld zu warten, bis sie sich selbst öffnet.
Danke das Du uns auf der Reise der Heilung begleitest 🙂
                                                                    
                                                                    
                                                                    
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