„So ein Quatsch – Ich bin doch hier“
Das Durcheinander um das „Was und wer bin ich eigentlich?“
Tobias ist sich sicher: „Ich bin Tobias.“
Letzte Woche schaute ich in Tränen auf alte Fotos, die Tobias aus einer unverwundbaren Zeit zeigten.
Vor mir sitzt nun mein „neuer-alter Tobias“. Traurig sagte ich:
„Oh Mann, ich vermisse dich.“
Ich senkte meinen Kopf zu den Fotos. Da lachte Tobias plötzlich und sagte:
„Du bist albern, ich bin doch hier! Ganz der Alte!“
Und er hatte recht. Tobias ist da. Jeden Tag – vor mir, mit mir. Warum also suche ich nach etwas in der Vergangenheit?
Vergangenheit oder Gegenwart?
Ihr da draußen kennt sicher dieses Gefühl: „Ich vermisse dich.“
Doch in Wahrheit vermissen wir nicht den Menschen, sondern die Vergangenheit.
Ich vermisse das Kind, das sich aufmachte, selbstständig zu werden.
Tobias kam zurück – ein verwundeter Körper, Geist und Seele. Aber er empfindet das gar nicht so.
Wir Eltern kennen die Stationen: Kita, Schule, Ausbildung, Studium, Partnerschaft, Familie. Das ist das Ideal.
Tobias aber weiß: Er ist Tobias – unverändert. Mit Einschränkungen, ja. Aber er weiß auch: Mit Geduld, Glauben, Hoffnung und harter Arbeit kann er Stück für Stück mehr von seinem alten Leben zurückholen.
Und du?
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Weißt du, wer du bist?
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Sehnst du dich nach deiner Vergangenheit – oder nach deiner Zukunft?
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Bist du glücklich so, wie du bist – oder möchtest du lieber jemand anderes sein?
Ein Gespräch mit meiner Ärztin
Heute sprach ich mit meiner Ärztin, die zwei Kinder hat. Ihre ältere Tochter besucht nun die weiterführende Schule, findet neue Freunde und fühlt sich ein wenig verloren.
Die Mutter schlug vor, dass ihre Tochter ein paar Mädchen einlädt. Doch die Antwort des Mädchens lautete:
„Mama, eigentlich weiß ich gar nicht so recht, wer ein Mädchen ist. Manche tragen Jungskleidung und einen Jungenschnitt – das ist ja okay. Aber darf ich sie dann als Mädchen einladen? Vielleicht will sie ja lieber ein Junge sein…“
Dieser Satz machte mich traurig.
Wenn Kinder nicht mehr wissen, wer sie sind
Was passiert, wenn Kinder nicht mehr wissen, wer sie von Natur aus sind?
Wenn sie sich nur noch an dem orientieren, was die Welt als „cool“ darstellt?
Manche sagen: „Das ist nur eine Phase.“
Aber viele junge Menschen finden aus dieser intensiven Suche nicht heraus.
Diese Suche nach Identität und Geschlecht geht weit über kleine modische Experimente hinaus. Wir wissen noch nicht, welche Folgen das langfristig haben wird. Doch klar ist: Eltern und Schulen tragen hier eine große Verantwortung. Und die Meinungen sind gespalten. Darin erkenne ich Leid.
Was wünschst du dir für dein Kind?
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Wie hast du selbst herausgefunden, wer du bist?
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Was soll dein Kind in dieser Welt über sich lernen?
Ich habe drei Kinder. Jedes ist besonders. Jedes musste seinen Weg finden.
Doch eines wussten alle von Anfang an:
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Sie sind Kinder Gottes.
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Ein Teil des Universums.
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In diesem Leben, um zu lernen, Fortschritt zu machen und anderen zu helfen.
Wir haben versucht, ihnen zu zeigen:
Das Leben ist ein Geschenk. Egal, wie es um uns herum aussieht – Schätze liegen verborgen unter dem „Rubble“. Wir dürfen sie finden.
Liebe, Freundschaft, Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft – das sind die wahren Wegbegleiter.
Schriftstellen zum Nachdenken
Bibel:
„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir darin wandeln sollen.“
(Epheser 2,10)
Buch Mormon:
„Adam fiel, damit Menschen sein können; und Menschen sind, damit sie Freude haben.“
(2 Nephi 2:25)
👉 Was bedeutet es für dich, zu wissen, wer du bist?
👉 Sehnst du dich nach der Vergangenheit – oder schaust du voller Hoffnung nach vorn?