Was ist denn ein AVM?
Was ist eine 'Arteriovenöse Malformation (AVM)? (Prof.Dr. Alper KARAOGLAN)
Was ist denn ein AVM?
Arteriovenöse Malformation (AVM) effektiv behandeln mit Radiochirurgie
Ich gehöre zu den 1% - AVM Überlebender
Tobias’ Weg – von der Hirnblutung zurück ins Leben
Es begann mit Wochen voller Kopfschmerzen, die Tobias zunächst mit Schmerzmitteln zu lindern versuchte. Die Schmerzen waren unklar, nicht eindeutig einzuordnen.
In dieser Zeit waren mein Mann und ich mitten in einem großen Umzug, von einer Stadt in die Nachbarstadt. Tobias war aus den USA angereist und verbrachte viel Zeit online, mit seinen Freunden – oft bis spät in die Nacht am Computer. Tagsüber half er mit seinen Geschwister jedoch tatkräftig mit: Tapeten abreißen, Wände für den Maler vorbereiten. Zwischendurch spielten wir im Pool und erfreuten uns an Eloise die damals gerade einmal ein paar Monate alt war. Es war ein schöner Sommer voller Aktivität, Veraenderungen und Familienzeit.
Zwei Wochen später reisten wir in Etappen in die USA, um die Jungs an ihre Universitäten zu bringen, noch einmal Oma zu sehen, und einen Familienurlaub gemeinsam zu verbringen. Auch unsere Tochter flog mit ihrer Familie mit. Alles war auf einen schönen Familienurlaub ausgelegt.
Ein Neubeginn voller Pläne
Im Rückblick, verbrachen wir in den USA eine sehr wertvolle Zeit miteinander. Wir besuchten Familie, halfen Tobias’ in sein neues Apartment ein einzuziehen, was allerdings nur aus dem hineintragen der Kisten bestand. Es lag direkt gegenüber einer Schwimmanlage. Tobias freute sich sehr über sein Einzelzimmer in dem Apartment mit Freunden. Dieses Semester sollte besonders werden – er hatte große Pläne, arbeitete im Labor und musste sich an neuen Schulen bewerben um seine PHD Laufbahn einzuschlagen.
Die Kisten blieben allerdings noch unausgepackt. Eine Woche später, in der Nacht, bevor Tobias damit beginnen wollte, brach er plötzlich während des Abendessens zusammen. Er hatte riesige Kopfschmerzen, übergab sich und war orientierungslos binnen Minuten.
Der Tag, der alles veränderte
Ein nicht erkanntes arteriovenöses Malformationsgefäß (AVM) in seinem Gehirn war geplatzt. Zu dieser Zeit waren viele Krankenhäuser durch die Covid-19-Pandemie überfüllt; freie Intensivbetten waren knapp. Tobias musste zu lange liegen, der Druck in seinem Kopf stieg stetig an, seine Überlebenschancen wurden geringer und geringer.
Schließlich entschieden die Ärzte, dass Tobias noch eine Chance bekommen sollte. Er wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus mit einem freien Bett geflogen, wo ein starkes Team von Neurochirurgen bereitstand.
Sie kämpften um sein Leben – und nach 72 Stunden war klar: Tobias würde überleben. Doch wie sein weiterer Weg aussehen würde, konnte niemand sagen. „Gebt alles“, rieten uns die Ärzte.
Kleine Fortschritte, große Hoffnung
In der Frührehabilitation versuchte ein engagiertes Team drei Monate lang, Tobias aus dem minimalen Bewusstseinszustand herauszuführen. Im vierten Monat gelang es schließlich.
Wir organisierten einen Medical Flight zurück nach Deutschland. Dort begann die nächste Etappe unserer Reise – eine Reise voller Geduld, Rückschläge, kleiner Siege und großer Hoffnung. Weitere 8 Monate Krankenhaus inklusive einer weiteren Frührehabilitation.
Was wir gelernt haben
Diese Zeit hat uns gelehrt, wie zerbrechlich und zugleich wie stark das Leben sein kann. Tobias kämpft bis heute – Schritt für Schritt. Und wir als Familie lernen mit ihm, dass das Leben, so schwer es manchmal auch scheint, ein Geschenk bleibt.
Zwei Schriftstellen, die uns tragen
Bibel:
„Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn mit Ernst anrufen.“
(Psalm 145,18)
Buch Mormon:
„Darum seid getrost und fürchtet euch nicht, denn ich, der Herr, bin mit euch und werde euch zur Seite stehen; und ihr sollt mein Zeugnis bis ans Ende der Erde tragen.“
(Lehre und Bündnisse 68:6)
✨ Dieser Weg ist noch lange nicht zu Ende. Doch er ist getragen von Glauben, Hoffnung und der Gewissheit, dass Gott uns sieht – in jeder Stunde, in jedem Schmerz und in jedem kleinen Fortschritt. Ich übe mich darin, negative Gedanken nicht zuzulassen. Denn – wie schon viele Philosophen sagten – alles beginnt im Kopf. Gleichzeitig merke ich, wie leicht es uns Menschen fällt, das Negative auszusprechen, und wie viel mehr Disziplin es braucht, das Positive bewusst zu wählen.
                                                                    
                                                                    
                                                                    
                                                                    
                                                                    
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